forum kriminalprävention - 02/2012 April / Mai / Juni

BUCHTIPPS

Wolfgang Kahl

Mustafa Jannan
Gewaltprävention an Schulen
Planen - umsetzen - verankern

Weinheim 2012, Beltz-Verlag, 19,99 €
ISBN 978-3-407-29162-2

Viele Schulen suchen eine Möglichkeit, das Problem der alltäglichen Gewalt möglichst nachhaltig und mit vertretbarem Aufwand in den Griff zu bekommen. Hier setzt das neue Buch von Mustafa Jannan an. Es bietet einen strukturierten Ablauf und Materialien, mit denen Präventionsarbeit an Schulen begonnen und implementiert werden kann. Die Leser/-innen erhalten eine Übersicht über Präventionsprogramme, Kriterien für die Auswahl und viele Materialien zur raschen und konketen Einbindung.


Fingerle, Michael / Grumm, Mandy (Hrsg.)
Prävention von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen
Programme auf dem Prüfstand

München 2012, Ernst Reinhardt Verlag, 24,90 €
ISBN 978-3-497-02275-5

Kann man die Entwicklung sozialer Kompetenz mit Präventionsprogrammen wirksam fördern? Nach welchen Kriterien wählt man ein Programm richtig aus? Was muss man bei der Umsetzung beachten?
Die Herausgeber (Michael Fingerle, Mandy Grumm) und zahlreiche Autoren (Andreas Beelmann, Iren Graf, Sascha Hein, Catherine Hörmann, Marlies Jauk, Heinz Kindler, Günther Opp, Ariane Otto, Sonja Perren, Hannelore Reicher, Horst Schawohl, Mechthild Schäfer, Marion Scherzinger, Gerhard Suess, Jana Teichmann, Alexander Wettstein) sind - zurecht - der Auffassung, dass es nötig sei, im professionellen Präventionsdiskurs nicht lediglich einen Überblick in die mit Präventionsprogrammen vorliegenden Erfahrungen in den einzelnen Entwicklungs- und Arbeitsbereichen (Vorschule, Schule und außerschulischen Arbeitsfeldern) zu bieten, sondern auch Kriterien zur Unterscheidung von guten und schlechten Präventionsangeboten darzustellen.


Armin Nassehi (Hrsg.)
Kursbuch 170
Krisen lieben

Hamburg 2012, Murmann Verlag, 19 €
ISBN 978-3-86774-184-2

Das Kursbuch war über Jahrzehnte hinweg eine Institution. Es wurde 1965 von Hans Magnus Enzensberger gegründet und entwickelte sich bald zu dem meinungsbildenden Organ der Bundesrepublik, das die intellektuellen Diskurse des Landes entscheidend mitgeprägt hat. Es wurde Mitte 2008 eingesetllt. Ab Februar 2012 erscheint das Kursbuch dreimal jährlich.


Daniela Gronold, Bettina Gruber, Jacob Guggenheimer, Daniela Rippitsch (Hrsg.)
Kausalität der Gewalt
Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung
 
Bielefeld 2012, 262 S., (transcript), 29,80 €
ISBN 978-3-8376-1987-4

"Kausalität der Gewalt" ist nicht nur der Buchtitel, sondern auch die Überschrift des Beitrages von Jacob Guggenheimer, einer der Herausgeber des Sammelbandes und Sozialpsychologe in Klagenfurt, der sich mit dem Dualismus der Pole Determination/Kausalität versus Willensfreiheit auseinandersetzt und sich zunächsst auf keinen geringeren als den Philosophen Immanuel Kant bezieht: "Davon auszugehen, dass alles bereits im Vorhinein determiniert sei, also völlig aus den vorausgegangenen Zuständen her erklärt werden könnte, wäre (...) unschlüssig" (S. 24). Es müsse etwas geben, das Kant "absolute Spontanität" nennt, eine Freiheit, die in der Lage ist, in die Welt mit ihren Kettenreaktionen einzugreifen.


Die Langfassung des Artikels finden Sie in der Zeitschrift.