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Liebe Leser:innen,

„... denn sie wissen nicht, was sie tun“, wie der Halbstarken-Klassiker mit James Dean in der Hauptrolle aus dem Jahr 1955 titelt, bringt den Übermut von Heranwachsenden zum Ausdruck, die bereit sind, sich bei einer Mutprobe – wohlwissend des Risikos – in Lebensgefahr begeben.

Der Titel ist insofern irreführend: Es wird nicht aus Unwissen gehandelt, sondern infolge einer intuitiven Chancen-Risiko-Kalkulation in der Auseinandersetzung um die Anerkennung im sozialen Gefüge. „... denn sie wissen nicht, was sie tun“ beschreibt zudem einen häufig vorgebrachten Vorwurf an die Handelnden in Politik und Verwaltung: Entweder verfügen diese nicht über die ausreichenden Informationen, um richtig entscheiden zu können oder sie können das vorhandene Wissen, häufig in ihrem Auftrag von Experten bereitgestellt, nicht sachgerecht bewerten bzw. handeln gegen den fachlichen Rat nach anderen Gesichtspunkten. Gleichzeitig wird von vielen Bürger:innen das Expertenwissen selbst angezweifelt, weil es den eigenen Einschätzungen widerspricht. Was ist also zu halten von einer Wissens-gesellschaft, die über unendliche Informationsmöglichkeiten verfügt, aber nicht viel Vertrauen in wissensbasiertes Entscheiden und Handeln zeigt? ....

Das DFK könnte seinen Beitrag vergrößern, die Präventionsakteure in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit den Landesgremien mit dem aktuellen Wissen aus der Kriminologie, Präventionsforschung oder den begleitenden Evaluationen von Projekten und Programmen zu versorgen. Voraussetzung sind weitere Verbesserungen der dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Liebe Leser:innen, denken Sie bitte über alles nach und vertrauen immer erst dem gesunden Menschenverstand.

Gehen Sie gut informiert ihrer wertvollen Präventionsarbeit nach.

Herzliche Grüße

Ihr Wolfgang Kahl


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