forum kriminalprävention - 04/2010 Okt / Nov / Dez

ENTWICKLUNGSORIENTIERTE PRÄVENTION
Wie kann eine effektive Präventionsstrategie auf kommunaler Ebene befördert werden?
Der Ansatz von "Communities That Care - CTC" und ein Modellversuch in Niedersachsen

Frederik Groeger-Roth, Landespräventionsrat Niedersachsen

Ausgangslage

Viele präventive Anstrengungen formulieren als Ziel, problematische Entwicklungsverläufe von Kindern und Jugendlichen durch rechtzeitiges Eingreifen und Gegensteuern zu beeinflussen, so dass einer Verfestigung von gewalttätigem oder delinquentem Handeln vorgebeugt werden kann. Das DFK hat in seiner Expertise "Gelingensbedingungen für die Prävention von interpersonaler Gewalt im Kindes- und Jugendalter" (Scheithauer et al. 2008) eine Übersicht über den derzeitigen Kenntnis- und Forschungsstand der entwicklungsorientierten Prävention vorgelegt. Kernelemente sind: das Wissen über spezifische risikoerhöhende und risikomindernde Bedingungen ("Risiko- und Schutzfaktoren) im Kindes- und Jugendalter; das Wissen über zentrale Handlungsfelder, in denen Prävention stattfinden kann und sollte (individuelle Ebene, Familie, Kindergarten/Schule und soziales Umfeld/Freizeit); sowie das Wissen über die Wirksamkeit von einzelnen Präventionsmaßnahmen.

In den USA wird seit Ende der 80er Jahre ein strategischer Ansatz entwickelt, um Kommunen und kommunale Akteure dabei zu unterstützen, die Erkenntnisse der Prävantionsforschung systematischer anzuwenden und ihre Präventionsaktivitätten dementsprechend besser zu organisieren. Das Steuerungsprogramm "Communities That Care", kurz CTC, wurde zu diesem Zweck von der interdisziplinären Forschungsgruppe "Social Development Research Group" um die Professoren David Hawkins und Richard Catalano an der Washington State Universität in Seattle entwickelt.

Dieser Ansatz und ein Modellversuch zur Adaption in Deutschland wird nun im Folgenden vorgestellt.


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