forum kriminalprävention - 02/2013 April / Mai / Juni

EXTREMISMUS UND PRÄVENTION
Salafistische Radikalisierung als Forschungsgegenstand
Wirksame Deradikalisierungsprogramme bedürfen Antworten auf zentrale Fragen

Michail Logvinov

Obwohl deutschstämmige Gotteskrieger bereits seit Jahren ein fester Bestandteil der globalen Dschihad-Historie sind, kann man deutsche (wissenschaftliche) Abhandlungen über islamistische Radikalisierungsprozesse und -faktoren noch an einer Hand abzählen. Die Frage „Wie Islamisten in Deutschland zu Terroristen werden?“, scheint erst eine knappe Dekade nach dem 11. September 2001 an Konjunktur gewonnen zu haben.
„Warum konvertiert ein deutscher Junge aus einem katholischen Elternhaus zum Islam und zieht in den Krieg nach Tschetschenien?“, fragte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im Oktober 2004, nachdem Thomas Fischer aus Blaubeuren bei Ulm, 1978 geboren, in einem Kugelhagel in den Wäldern von Serschen-Jurt starb. „Nun, nach seinem Tod, suchen die Eltern nach Antworten. Verstehen können sie ihren Sohn nicht“, heißt es im Artikel „Der schwäbische Krieger“ weiter.1 2007 reagierte die deutsche Öffentlichkeit und Expertengemeinschaft nicht minder ratlos, als die „bayerischen Taliban“ (die Sauerland-Zelle), darunter zwei deutsche Konvertiten, einen groß angelegten Anschlag im Bundesgebiet verüben wollten.
Doch was wissen wir über jene Faktoren, die dafür verantwortlich sind, dass junge Menschen in die Gebiete des Dschihad auszuwandern versuchen oder sich für Anschläge in Deutschland sensibilisieren lassen? Der Aufsatz befasst sich mit diesen Fragestellungen und diskutiert wissenschaftliche Ansätze und Theorien, die sich mit der (islamistischen) Radikalisierungsproblematik auseinandersetzen.


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