forum kriminalprävention - 02/2016 April - Juni

Schwere zielgerichtete Gewalttaten an Schulen
(Teil 1)

Entwicklungspsychologische, mikrosoziologische und präventions-
wissenschaftliche Analysen – Erste Ergebnisse der Berliner Arbeitsgruppe

Friederike Sommer, Nora Fiedler, Nadine Ahlig, Vincenz Leuschner, Kristin Göbel, Johanna Scholl, Markus Hess, Mareike Mandel, Clara Kiani, Thea Neumann & Herbert Scheithauer

Die TARGET-Arbeitsgruppe an der Freien Universität Berlin (Professur für Entwicklungs- und Klinische Psychologie) beschäftigt sich mit der Analyse und Prävention von schweren, zielgerichteten Gewalttaten und deren Androhungen an Schulen (vgl. Berliner Leaking-Projekt von 2006 bis 2009; Bondü & Scheithauer 2014; Scheithauer & Bondü 2011; NETWASS Projekt von 2009 bis 2013; Leuschner et al. accepted; Scheithauer, Leuschner & NETWASS Research Group 2015). Zentrale Forschungsinteressen der Arbeitsgruppe innerhalb des Verbundprojekts TARGET waren (1) die Identifizierung von (kausalen) Risikound Schutzfaktoren im Entwicklungsverlauf der Täter, um bislang konkurrierende Entwicklungsmodelle und Phasenverläufe zu integrieren und zu spezifizieren sowie (2) die Ableitung spezifischer situativer Faktoren anhand mikrosoziologischer Analysen des konkreten Tatablaufs, um diese im Ernstfall für schulische und polizeiliche Interventionen nutzbar zu machen. Für die Fortentwicklung der präventiven Arbeit an Schulen war eine weitere Zielsetzung, (3) Erkenntnisse hinsichtlich der institutionellen Rahmung und sozialen Einbettung der Entwicklungswege von Tätern zu gewinnen. Letztlich (4) sollten durchgeführte mit angekündigten bzw. angedrohten Fällen schwerer zielgerichteter Gewalt verglichen werden, um die Spezifität von Androhungen herausarbeiten und deren Ernsthaftigkeit besser einschätzen zu können.


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