forum kriminalprävention - 01/2018 Januar bis März

Häusliche Gewalt im Kontext von Flucht und Migration

Jan Ilhan Kizilhan & Ramazan Salman

Migration bedeutet nicht nur den weiträumigen Wechsel des Lebensortes, sondern sie verändert auch die generellen Lebensbedingungen mit dem Arbeits- und Wohnumfeld, bringt soziale und kulturelle Umstellungen mit sich. Gerade Menschen aus traditionell familienorientierten Gesellschaften erleben in den Ländern der westlichen Welt anfangs erhebliche Belastungen. Traditionelle Gesellschaften binden das Individuum stark in ein Gruppengefüge ein: Dies gewährt einerseits zwar Schutz, andererseits fordert es aber auch ein hohes Maß an Loyalität (Kizilhan 2017). So kommt es im Zuge des Integrationsprozesses in Deutschland immer wieder zu Konflikten zwischen den Generationen, mit Umverteilungen der familiären Rollen und neuen Machtverhältnissen, die auch durch Gewalt ausgetragen werden können. Frauen und Kinder sind die häufigsten Opfer, die in Deutschland – im Gegensatz zur Situation in ihren Herkunftsländern – eine gute Rechtsstellung besitzen. Dennoch gibt es Probleme und Herausforderungen, eine angemessene Unterstützung weiblicher Opfer und ihrer Kinder zu gewährleisten.


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