HÄUSLICHE GEWALT

Bürgermut tut allen gut
Nachbarschaften gegen Häusliche Gewalt aktivieren

Christina Runge & Doris Wieferich

Der Beginn des Zivilcourageprojektes „Bürgermut tut allen gut“ war 2008 von einem Fachforum bei der „Frauenhauskoordinierung e. V.“ in Berlin/Erkner inspiriert. Die Vorträge von Sabine Stövesand, Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften, und Amy Thompson aus Boston zum Thema „Neue Wege in der Prävention von Beziehungsgewalt“ legten den Fokus auf die Bevölkerung und die Nachbarschaft von Betroffenen, eine bislang ungenutzte oder vergessene Ressource im Hilfenetzwerk Häusliche Gewalt. Für das Team um Christina Runge und Doris Wieferich im Landkreis Diepholz/Niedersachsen stellten sich seitdem entscheidende Fragen: Lässt sich dieser im großstädtischen Bereich erprobte Ansatz auf den ländlichen Raum übertragen? Mit welchen besonderen Maßnahmen kann die vor Ort etablierte Gewaltschutzarbeit ergänzt werden? Im Rahmen des Förderschwerpunkts 2011–2012 „Kriminalprävention durch Stärkung von Zivilcourage“ vom Niedersächsischen Landespräventionsrat (LPR) konnten wir die lange gereiften Ideen zur Entwicklung eines Gemeinwesenansatzes bei unserer Arbeit im Bereich Häuslicher Gewalt in die Tat umsetzen.