forum kriminalprävention - 02/2012 April / Mai / Juni
KRIMINALPRÄVENTION INTERNATIONAL
Videoüberwachung: Kriminalitätsreduzierung und gezielte Verdrängung
Bericht über eine Evaluationsmaßnahme in der Stadt Luxemburg
Manfred Bornewasser & Marcus Kober
In weiten Teilen Westeuropas ist die Videoüberwachung in öffentlichen Räumen zu einem wesentlichen Bestandteil der urbanen Sicherheitsinfrastruktur geworden, wobei sich einzelne Länder nicht nur nach dem Grad der Nutzungsintensität sondern auch nach der Funktionalität unterscheiden lassen. In Deutschland liegt der Schwerpunkt in aller Regel auf präventiven Funktionen, im Bereich der Dorgenkriminalität dominieren steuernde Funktionen (vgl. Bornewasser/Classen/Stolpe, 2008). Dabei wird die Videoüberwachung des öffentlichen Raums auch in anderen Ländern Europas in Teilen der Bevölkerung und Fachöffentlichkeit als ambivalent beurteilt: Kritische und befürwortende Stimmen halten sich die Waage. Dies führt dazu, dass z. B. in Deutschland jede einzelne Überwachungsmaßnahme einer gesetzlichen Regelung bedarf. Die Polizei muss hohen Anforderungen im Hinblick auf die Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen genügen, ferner muss sie eine gesteigerte Häufigkeit von Straftaten aufzeigen, die den Einsatz der Videoüberwachung rechtfertigt.
Der folgende Beitrag skizziert konzeptionelle Elemente des luxemburgischen Videoüberwachungsprojektes Visupol (Videosurveillance de la Police), das methodische Vorgehen im Rahmen der Evaluation sowie wesentliche Ergebnisse der Unterschung. Abschließend erfolgt eine kurze Diskussion der erzielten Resultate.
Die Langfassung des Artikels finden Sie in der Zeitschrift.