forum kriminalprävention - 02/2016 April - Juni

Jenseits von Amok und Terror

Multiple Tötungsdelikte junger Täter

Thomas Görgen, Benjamin Kraus, Anabel Taefi & Jens Struck

Im Rahmen des Verbundprojekts „Tat- und Fallanalysen hochexpressiver zielgerichteter Gewalt“ (TARGET) werden neben Amoktaten/School Shootings und terroristischen Gewalttaten auch multiple Tötungsdelikte in den Blick genommen, die nicht diesen im Fokus des Projekts stehenden Fallgruppen zuzuordnen sind, mit ihnen aber gemeinsam haben, dass es sich um vorsätzliche Taten handelt, die darauf abzielen, in einem unmittelbaren Handlungszusammenhang mehr als eine Person zu töten. Bei allen genannten Gewaltformen handelt es sich zudem um seltene Ereignisse und um Taten, die vorwiegend von jüngeren männlichen Tätern begangen werden. Während School Shootings und terroristische Gewalttaten in hohem Maße öffentliche Aufmerksamkeit erfahren und Gegenstand wissenschaftlicher Studien sind, werden andere multiple Tötungsdelikte nur wenig beachtet. Die aktuelle Studie schließt hier eine Lücke und nimmt dabei nicht nur Täter im Jugendalter, sondern auch junge Erwachsene bis 25 Jahre in den Blick – eine Lebensphase, die in der Forschung häufig als „emerging adulthood“ (Arnett, 2000), Postadoleszenz (vgl. etwa Heinz, 2007), bisweilen auch einfach als „späte Jugendphase“ (Hurrelmann, 2010) bezeichnet wird.


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