forum kriminalprävention - 02/2012 April / Mai / Juni

PRÄVENTIONSVERSTÄNDNIS
"Eine gute Sozialpolitik ist die beste Kriminalpolitik"
und verhindert den Weg in eine Überwachungsgesellschaft - Zum (Miss-)Verständnis des Präventionsgedankens

Wolfgang Kahl

Die Münchener Erklärung des 17. Deutschen Präventionstages (April 2012) warnt "nachdrücklich davor, Sozialpolitik als kriminalpräventive Politik einzufordern" und leitet daraus ein enges Verständnis von Kriminalprävention ab, in dem nur diejenigen Strategien, Konzepte und Maßnahmen als kriminalpräventiv zu bezeichnen seien, die direkt oder indirekt die Verhinderung oder Minderung von Kriminalität zum Ziel haben. In dem der Erklärung zu Grunde liegenden Gutachten heißt es zudem: "Als kriminalpräventiv werden nur die selektiv und indizierten Konzepte und Maßnahmen verstanden, nicht jedoch solche der universellen bzw. sozialen oder auch primären Prävention (vgl. Steffen, W.: Gutachten für den 17. DPT - "Sicher leben in Stadt und Land", S. 69, FN 126).
Diesem Präventionsverständnis ist zu widersprechen und sind nachfolgende Überlegungen entgegen zu halten.


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