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Tatbegehungsmuster bei sexuellem Missbrauch von Kindern
Eine Typologie auf Basis polizeilicher Datenbankinformationen (Teil 2)
Jürgen Biedermann1 & Klaus-Peter Dahle
Sexualstraftäter stellen eine heterogene Population dar, selbst innerhalb der Teilgruppe des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Für eine wirksame Prävention und Strafverfolgung muss diese Heterogenität entsprechend berücksichtigt werden. Typologien und die damit mögliche Identifikation homogenerer Teilgruppen strukturieren die Vielfalt des Phänomens und sind daher eine wichtige Grundlage für die Forschung und Praxis. Sie unterstützen die Entwicklung theoretischer Modelle, um die Phänomene zu erklären und im Weiteren Interventions- und Präventionsansätze abzuleiten. Das Ziel dieser Untersuchung bestand deshalb in einer typologischen Differenzierung verschiedener Tatbegehungsmuster bei sexuellem Missbrauch von Kindern. Hierfür wurden mithilfe einer Latent Class Analyse (LCA) 2204 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern analysiert, die im polizeilichen Datenbanksystem POLAS des Landes Brandenburg hinterlegt waren und zwischen 2013 und 2018 an die Polizeiliche Kriminalstatistik gemeldet wurden. Im ersten Teil des Beitrages (vgl. Juni-Ausgabe) wurden Zielstellung, Methode sowie erste Ergebnisse erläutert und die Literaturquellen benannt. Die sieben identifizierten Varianten (Klassen) von Tatbegehungsmustern werden folgend näher anhand ihres statistischen Tatbegehungsprofils charakterisiert. Das Zusammenspiel der Tatbegehungsmerkmale in den einzelnen Klassen zeigt sich in der qualitativen Analyse von Freitextschilderungen typischer Fallbeispiele. Anschließend werden klassenspezifische Implikationen für die Prävention und Strafverfolgung ausgeführt.
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