forum kriminalprävention 02/2020 Mai - Juni

Amokfahrten in Deutschland

Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung der Warnverhaltentypologie

Katharina Nitsche, Mirko Allwinn, Jens Hoffmann & Stephan Bongard

Die zugrunde liegende Studie beschäftigte sich erstmals mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Amokfahrten in Deutschland zwischen 2000 und 2017 und schloss 22 von 46 ausgewerteten Strafakten in die nähere Betrachtung ein. Die überwiegend männlichen Einzeltäter waren mittleren Alters, ledig und planten ihre Taten nur selten. Die Tatsituation entstand überwiegend zufällig und endete zumeist mit der Festnahme des Täters. Neben finanziellen und sozialen Schwierigkeiten der Täter fielen insbesondere die vorangehende ambulante und/oder stationäre Behandlung aufgrund einer psychischen Erkrankung auf. Dabei war die Hälfte aller Täter psychotisch. In nahezu allen Fällen zeigte sich gemäß der Warnverhaltentypologie mindestens eine auffällige Verhaltensweise im Vorfeld der Tat. Obwohl diese Auffälligkeiten für Personen oder Institutionen wahrnehmbar sind, wurde nur selten darauf reagiert.


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