forum kriminalprävention Ausgabe 04/2016 Oktober - Dezember

Liebe Leserinnen und Leser,

der Diskurs über angemessene, wirksame und effiziente Prävention von Kriminalität hat sich in den letzten Jahren stark auf universelle und situative Ansätze konzentriert. Fehlentwicklungen zuvorzukommen und Kriminalität gar nicht erst entstehen zu lassen, ist ein bestechend attraktiver Ansatz, wenn er denn – ethisch, gesellschaftlich und ökonomisch vertretbar – die versprochenen und konsensfähigen Ziele auch erreichen kann. Die Erfolgsbilanz ist mitunter gemischt. Schließlich haben es Polizei und Justiz weiterhin mit zahlreichen Straftätern zu tun, denen im Sinne tertiärer Prävention bei der Rückkehr in ein zukünftig rechtstreues Leben geholfen werden soll. Tertiäre Prävention, die im Strafvollzug geleistet wird, ist ein besonderer Präventionsbereich mit gefestigten Trägerstrukturen, geregelten Zuständigkeiten und Verfahren und teilweise verpflichtenden Standards. Aber auch der Strafvollzug und die Bewährungshilfe stehen vor neuen Herausforderungen. Die Rückfallstatistik hat sich etabliert, aber deren Rückkopplung an die bestehenden Systeme steht größtenteils noch aus. Die Evaluation von Maßnahmen des Strafvollzugs und der Bewährungshilfe sowie die Systematisierung und der Transfer ihrer Ergebnisse sind ausbaufähig. In der aktuellen Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf Beiträgen, die sich mit verschiedenen Aspekten tertiärer Prävention beschäftigen....

Während der Weihnachtstage und über den Jahreswechsel wünschen wir Ihnen genug Zeit und Muße, um mit etwas Abstand vom hektischen Alltag auf Erreichtes, Unvollendetes und Gescheitertes zurückzublicken sowie mit Familie und Freunden das Wesentliche für das kommende Jahr zu erkennen – und sich vielleicht auch vorzunehmen, sich nicht zu viel vorzunehmen.

Herzliche Grüße

Henning van den Brink und Wolfgang Kahl


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